Fusion der Ev. Kirchengemeinde Auendorf mit der Ev. Kirchengemeinde Deggingen-Bad Ditzenbach
Die Evangelische Landeskirche in Württemberg hat im Jahr 2006 den Pfarrplan 2011 herausgegeben, in dem die Entwicklung der Kirchenmitglieder Niederschlag fand und die Pfarrstellen bis zum Jahr 2011 gekürzt wurden.
Aus diesem Grund haben die beiden Kirchengemeinden Deggingen-Bad Ditzenbach und Auendorf im Jahr 2006 einen Ausschuss gebildet (allgemein als Pfarrplanausschuss bezeichnet), der die Fusion vorbereitet hat und am 16. September 2010 letztmalig in Deggingen (Ev. Gemeindehaus) zusammengekommen ist. Während dieser Zeit kam es auch vermehrt zu gemeinsamen Sitzungen der Kirchengemeinderäte.
In der Sitzung vom 15. Februar 2011 ab 19.30 in Auendorf (Jugendraum des Ev. Gemeindezentrums) ist noch abschließend der Name der neuen Kirchengemeinde festgelegt und Ortssatzung und Geschäftsordnung der neuen Kirchengemeinde in der endgültigen Fassung beschlossen worden.
Damit waren die Vorbereitungen abgeschlossen.
Die Fusion ist am 1. Januar 2012 wirksam geworden, doch haben bereits zum Erntedankfest 2011 (1.+2.10.2011) die Fusionsfeierlichkeiten stattgefunden, wobei ein Höhepunkt der Gottesdienst zum Erntedankfest in der Christuskirche in Deggingen mit Prälatin Wulz war.
Der Weg zur Fusion:
Der Bezirkssynode des Kirchenbezirks Geislingen/Steige wurde aufgegeben, 1,5 Pfarrstellen in ihrem Gebiet zu kürzen und durch einen ersten Beschluss wurde bestimmt, dass u. a. die 50%-Pfarrstelle in Auendorf gestrichen werden soll und diese Stelle mit 25% von der Pfarrstelle in Gruibingen versehen werden soll.
Die massiven Bedenken des Auendorfer Kirchengemeinderats haben jedoch dazu geführt, dass die Bezirkssynode diesen Beschluss umgeworfen hat und statt dessen Auendorf zur Erhaltung der 50%-Pfarrstelle eine verstärkte Zusammenarbeit mit Deggingen-Bad Ditzenbach aufgegeben. Mitgeholfen hat dabei auch, dass Auendorf und Deggingen-Bad Ditzenbach die einzigen evangelischen Kirchengemeinden im Distrikt Obere Fils sind, die einen Zuwachs an Kirchenmitgliedern verzeichnen konnten.
Die anfänglich starken Bedenken der Ev. Kirchengemeinde Deggingen-Bad Ditzenbach wurden bald ausgeräumt, da für diese ja mit der verstärkten Zusammenarbeit der beiden Kirchengemeinden eine Verstärkung der Pfarrstelle in Deggingen-Bad Ditzenbach einher gehen würde, da die Verwaltung beider Kirchengemeinden zu einer Verwaltung mit den entsprechenden Synergieeffekten zu einer verstärkten Seelsorge führen kann.
Zwei Möglichkeiten wurden den beiden Kirchengemeinderäten vorgestellt, wie diese, von oben verordnete verstärkte Zusammenarbeit erfolgen könnte:
1. Bildung einer Gesamtkirchengemeinde, wobei die bisher eigenständigen Kirchengemeinden jeweils eine Teilkirchengemeinde bilden sollen.
2. Fusion, d. h. Auflösung der beiden Kirchengemeinden und Bildung einer neuen Kirchengemeinde auf dem Gebiet der bisherigen Kirchengemeinden.
Der Auendorfer Kirchengemeinderat hat sich für die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde, der Degginger Kirchengemeinderat jedoch für eine Fusion ausgesprochen.
Der Degginger Kirchengemeinderat hat insbesondere deshalb die Fusion gewählt, weil mit der Gesamtkirchengemeinde eine Reihe von neuen Organen gebildet werden müssten, die zu vermehrten Sitzungen führen könnten. Der Auendorfer Kirchengemeinderat hat sich für die Gesamtkirchengemeinde ausgesprochen, weil damit die Tradition als alte Kirchengemeinde fortgeführt hätte werden können.
Während Auendorf seit der Reformation evangelisch ist und im Jahr 1683 eine eigene Pfarrei erhielt, wurde die Evangelische Kirchengemeinde Deggingen-Bad Ditzenbach als Diasporagemeinde im Jahr 1954 gebildet, nachdem sie bereits seit 1930 eine Filialkirchengemeinde der Evangelischen Kirchengemeinde Wiesensteig war.
Kurz vor der entscheidenden Sitzung der Bezirkssynode hat der Degginger Kirchengemeinderat einstimmig der Bezirkssynode die Bereitschaft zur Fusion mit Auendorf angezeigt, der Auendorfer Kirchengemeinderat hat mit Mehrheit eingelenkt und die Fusion nun ebenfalls befürwortet, so dass die Bezirkssynode den beiden Kirchengemeinden zur Aufgabe gemacht hat, bis zum 1. Januar 2012 die Fusion zu vollziehen.
Die Kirchengemeindemitglieder beider Kirchengemeinden wurden auf einer gemeinsamen Gemeindeversammlung in Auendorf am 22. Mai 2007 über Sinn und Möglichkeiten der Fusion informiert.
Zur Vorbereitung der Fusion wurde von beiden Kirchengemeinden ein gemeinsamer Pfarrplanausschuss gebildet.
Auendorfer Mitglieder dieses gemeinsamen Ausschusses waren bis zur Kirchenwahl 2007:
- Pfrin Raumer,
- Frau Späth,
- Herr Hofelich,
- Herr Wagner.
Bei der konstituierenden Sitzung des Kirchengemeinderats am 25.1.2008 wurden folgende Mitglieder in den gemeinsamen Ausschuß gewählt:
- Pfrin Raumer,
- Herr Clement,
- Frau Straub,
- Herr Wagner.
Als erste Maßnahmen zur Vorbereitung der Fusion wurden u. a. ab Mai 2008 gemeinsame Sitzungstage für beide Kirchengemeinderäte und eine gemeinsame Klausursitzung festgelegt, so dass beide Kirchengemeinderäte bis Anfang 2011 bereits gemeinsam beraten können. Eine Zusammenarbeit bei der Kinderkirche und mit den Seniorengruppen findet bereits statt und die Kirchlichen Mitteilungen im Mitteilungsblatt der Gemeinde Bad Ditzenbach wurden sehr frühzeitig eingeführt.