Weitere Entwicklung der Kirchengemeinde Auendorf

 

Durch die Reichsverfassung vom 11. August 1919 wurde auch die Evangelische Kirche Württembergs vom Staat getrennt, blieb jedoch als öffentlich-rechtliche Körperschaft bestehen. Der Schultheiß von Auendorf verlor seine Mitgliedschaft im Kirchengemeinderat kraft Amtes mit dem (noch heute geltenden) württembergischen Kirchengesetz vom 3. März 1924.

 

Mit dem Jahr 1924 erhielt die Kirchengemeinde auch eine Verfassung durch kirchliches Gesetz (über die Kirchengemeinden), das auch heute (natürlich mit Änderungen) noch gültig ist.

 

Während der Weimarer Zeit hat die Kirchengemeinde insbesondere
- 1920 eine Uhrenanlage eingebaut (größtenteils von der bürgerlichen Gemeinde Auendorf finanziert; die bürgerliche Gemeinde zahlt Wartung und Neuerungen an der Uhrenanlage auch heute noch).
- 1930 zwei Glocken gießen lassen und das Glockengeläut erweitert.
- 1933 Innenrenovierung der Kirche.

 

Die Zeit des Nationalsozialismus war auch in Auendorf von Gegensätzen zwischen der bürgerlichen und der kirchlichen Gemeinde geprägt. Die kirchenfeindliche Einstellung der Nationalsozialisten führte auch dazu, dass die Chorstühle der Gemeinderäte, die seit altersher auf der Südseite der Kirche auf der Empore, mit dem besten Blick auf die Kanzel waren, den bürgerlichen Gemeinderäten entzogen wurden und dagegen den Kirchengemeinderäten (ugs. "Heemelsbuzzler") zugeteilt wurden. Diese Zuteilung erfolgte deshalb, weil die nationalsozialistischen Gemeinderäte die Gottesdienste aus politischen Gründen nicht mehr besuchten. Die Kirchengemeinderatsprotokolle aus dieser Zeit geben die vergifteten Beziehungen klar wieder.

 

Während der Zeit des Krieges mussten die im Jahr 1930 erworbenen Glocken wieder abgeliefert werden.

 

Nach dem Krieg wurde folgendes veranlasst:
- 1951 zwei Glocken gegossen um das Glockengeläut wieder zu vervollständigen
- 1954/55 Außenrenovierung und neue Dachdeckung
- 1966 große Innen- und Außenrenovierung der Stephanuskirche.
- 1974 Ablösung des staatlichen, 1674 erbauten Pfarrhauses, Abbruch dieses Pfarrhauses und
- 1976 Bau eines neuen Pfarrhauses und eines Evangelischen Gemeindezentrums.
- 1986 Orgelrenovierung
- 1993 Außenrenovierung

- 1999 Erweiterung des Evangelischen Gemeindezentrums.
 
Seit dem 1. September 1973, der Eingemeindung der bürgerlichen Gemeinde Auendorf in die Gemeinde Bad Ditzenbach ist die Evangelische Kirchengemeinde Auendorf die einzige öffentlich-rechtliche Körperschaft in Auendorf.