Anfänge unserer Kirchengemeinde
Anfänge
Laut der Ortschronik von Auendorf auf dem Jahr 1999 wird das Jahr 1137 als Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung von Ganslosen genannt, und zwar in dem Zusammenhang, dass eine Kapelle und 6 Mansen (=Höfe) in Ganslosen dem Kloster Zwiefalten übergeben wurden.
Die Kapelle war dem Heiligen Stephanus geweiht.
Bis zur Einführung der Reformation in Württemberg gehörte Ganslosen vollständig zu "Gemeinde" Gruibingen und war Filialort dieser Kommune.
Auch nach der Einführung der Reformation im Jahr 1534 blieb es anfangs bei dieser vollständigen Unterordnung unter Gruibingen, allerdings ist für Ganslosen im Jahr 1552 ein Diakon erwähnt, blieb jedoch Gruibingen untergeordnet. Mit der ersten Erwähnung eines Schultheißen als weltlichem Verwaltungschef in Auendorf im Jahr 1562 beginnt die Trennung Ganslosens von Gruibingen.
Ab diesem Zeitpunkt beginnen auch die Bemühungen Ganslosen, sich von Gruibingen auch von kirchlicher Seite zu trennen. Im Jahr 1544 ist eine Beschwerde der Gemeinde Ganslosen vermerkt, daß "der Pfarrer zu Gruibingen, der doch den großen Zehnten von ihnen beziehe, in der Kirche zu Ganslosen keinen Gottesdienst mehr halte und sie nach Gruibingen nötigen wolle".
Auch mit dem Ziel der Trennung, wurde im Jahr 1619 die Kapelle in Ganslosen um ein Langhaus erweitert und erhielt so die heutige äußere Form (außer dem kleinen Turm). Hierzu wurde von der Gemeinde eine Bausteuer ausgeschrieben.
Die Jahre des Dreißigjährigen Krieges bis 1648 waren, wie in allen deutschen Ländern hart und entbehrungsreich. An eine Trennung von Gruibingen war in dieser Zeit nicht zu denken. Dazu wurde der Diakon wieder abgeschafft, so dass der Gruibinger Pfarrer auch Ganslosen versehen musste.
Nach weiteren mehrfachen Beschwerden kam es dann im Jahr 1683 zur Errichtung der ersten eigenständigen Pfarrstelle in Ganslosen; der Ort hatte damit eine eigene Pfarrei und ein Schultheißenamt und galt somit nach altem württembergischen Recht als eigenständige Gemeinde (Kommune).